Geschichte

Das erste Jahr

1908 bestellte der Schiffer und Amerika Rückkehrer Claus Böhrgert einen Ewer bei der Jungewerft in Wewelsfleth. Er sollte die Abmessungen für den Lägerdorfer Kanal sowie 50t Tragfähigkeit haben.

Im März 1909 wurde das Schiff zu Wasser gelassen und auf den Namen Frieda getauft.

Die erste Reise endete bei Pagensand auf dem Grund der Elbe. Offensichtlich war, vor Anker liegend, Wasser durch eine nicht richtig geschlossene Lukenabdeckung gelaufen.

Frachtschiff im Wandel der Zeit

Die FRIEDA war mit 9000 Mark versichert, wurde abgeborgen und nach der Instandsetzung auf der Junge-Werft an die Schifferfamilie Barkmann verkauft.

Der neue Schiffer Theodor Barkmann ließ 1928 auf der Fack-Werft in Lägerdorf den ersten Schiffsmotor, einen 25 PS HMG Glühkopfmotor einbauen.

In den dreißiger Jahren wurde der Ewer FRIEDA mittschiffs um 8 m verlängert und die Seitenschwerter, der Klüverbaum und das Rigg entfernt.

Die Schifferfamilie Barkmann fuhr mit der FRIEDA Getreide, Kunstdünger, Zement und viele andere Güter überwiegend auf der Elbe, Weser und Ostsee.

Nach fast 50 Jahren wurde die FRIEDA im August 1958 wegen Unrentabilität aufgelegt und Otto Barkmann der sie von seinem Vater geerbt hatte setzte sich zur Ruhe.

Neue Nutzung als Versorgungsfahrzeug im Hamburger Hafen

Im Jahre 1959 kaufte die Hamburger Mineralölfirma Ernst Jung die FRIEDA und machte mit ihr unter dem Namen

EJ 12 Versorgungsdienste für die Schiffe im Hamburger Hafen.

Die Firma Jung übereignete 1982 die EJ 12 an den Museumshafen Oevelgönne

Zurück zum Segelschiff

Das Vereinsmitglied Uwe Kröncke übernahm für DM 1,16 (inkl. Steuer) den ehemaligen Frachtsegler vom Museumshafen Oevelgönne

In den Jahren von 1983 bis 1986 wurde das Schiff mit viel Aufwand und Arbeitseinsatz von Grund auf restauriert. Bei der kleinen Werft Sietas an der Lühe wurde EJ 12 wieder auf Originalmaß verkürzt und nach alten Plänen aufgeriggt. Der Ewer bekam den ursprünglichen Namen FRIEDA zurück und segelt nun schon seit über 35 Jahren auf Elbe, Nord- und Ostsee.

Auf zum Denkmal

2012 wurde sie vom Schiffbauingenieur und Schipper Jürgen Albers gekauft.

Er war auf Hafenevents in Hamburg und Glückstadt aktiv und hat mit vielen Aktionen die historische Nutzung des Ewers vermittelt

Außerdem hat er die Eintragung in die Denkmalliste Hamburg erwirkt und Frieda damit als bewegliches Kulturdenkmal geschützt.

Neuer Heimathafen Stade

2023 Hat Maik Zeh das Ruder übernommen. Er ist schon sein ganzes Leben auf den alten Ewern unterwegs und kann nun das maritime Erbe für die nächsten Generationen lebendig erhalten.

Das Schiff segelt weiterhin hauptsächlich auf der Elbe und macht das Segeln auf einem Frachtsegler wie vor 100 Jahren erlebbar